Seit zwei Tagen bin ich wieder an der Wuhan Business University (WBU) für meinen Lehrauftrag in „Soft Skills/Social Skills“ im Rahmen des Kooperationsstudiums mit der FOM in Essen. Es ist mein sechstes Mal als Dozentin in China, in Wuhan bin ich zum dritten Mal. Jedes Jahr gibt es Neuerungen an der Uni. Dieses Jahr ist das große Thema die World Military Games, die von 18. -27 Oktober in Wuhan stattfinden. In 23 Disziplinen, von Basketball über Judo, Segeln bis Volleyball messen sich Athletinnen und Athleten aus aller Welt.
Die Reit- und Schwimmwettbewerbe werden auf dem Campus der WBU durchgeführt und dafür sind ein neues Reitstadion mit einer Rennbahn und einem Sprungreit-Parcours, neue Ställe und ein olympisches Schwimmstadion gebaut worden. Ein mehrjähriges Bauvorhaben und bedeutende Investitionen. Gestern konnten wir die Anlagen besichtigen. Für mich als Schwimmerin war insbesondere die Schwimmhalle beeindruckend, leider steht sie vor den Wettbewerben nicht für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Aber es besteht eine kleine Chance, dass wir sozusagen privat einmal das Trainingsbecken ausprobieren können. Ich zähle auf Herrn Li, der das zu organisieren versucht.
Auch das Reitstadion ist sehr imposant. Es wurden 30 Pferde aus Europa (Deutschland, Niederlande, Belgien) eingekauft, wir haben sie in ihren Ställen besucht gestern. Sie sehen toll aus, gepflegt und agil. Eines war neugierig und wollte uns beschnuppern.
Zum Verständnis muss man wissen, dass die WBU eine breite Palette von Fakultäten hat, unter anderem kann man hier Sport studieren oder sich als Jockey ausbilden lassen. Natürlich werden auch die Studierenden in die Aktivitäten der Military Games eingebunden werden, z.B. als Service Personal und zur VIP Betreuung. Hierfür braucht man natürlich vor allem die Studierenden mit guten Englisch Kenntnissen und davon gibt es zum Glück eine ganze Menge. Die WBU unterhält zahlreiche Kooperationen mit europäischen Universitäten, z.B. in Frankreich, Deutschland, Niederlande, England usw. Auch mir fällt auf, dass es im Gegensatz zu den Unis in Taiyuan und Taian, an denen ich ebenfalls schon unterrichtet habe, viele Studenten gibt, die gute englische Sprachkenntnisse haben und international aufgeschlossen sind.
So habe ich am Wochenende mit zwei Studenten Tischtennis gespielt: Marko studiert Tourismus und kennt sich hervorragend in der Bundesliga aus. Und Gao studiert Automotive Design und war (natürlich) beeindruckt, als ich ihm ein Foto meiner neuen roten C-Klasse gezeigt habe. Im Tischtennis spielen die beiden natürlich in einer anderen Klasse, das merkte ich, als sie gegeneinander spielten. Trotzdem hat es großen Spaß gemacht und wir werden das wiederholen.