Meine zwei Wochen Unterricht in Wuhan sind so schnell vergangen! Am Donnerstag haben wir in der Vorlesung den Stoff wiederholt und am Freitagmorgen haben die Studenten die Klausur geschrieben. Alle waren anwesend, es gab keine Täuschungsversuche – Gott sei Dank – und ich konnte mich flugs ans Korrigieren machen. 49 Klausuren zu korrigieren ist einfacher als 130 in Taian oder über 200 in Taiyuan! Und so war ich am Samstagnachmittag um 15 Uhr fertig mit Korrektur und Dateneingabe in den Online Campus. Am Samstagvormittag hatte ich meine Arbeit für ein paar Stunden unterbrochen, um beim ParentsMeeting dabei zu sein. Die Eltern unserer Studenten waren da, um Informationen über den Deutschlandaufenthalt ihrer Kinder zu bekommen und dafür motiviert zu werden, ihre Söhne und Töchter auch wirklich nach Deutschland zu schicken.
Mein Kollege und ich durften auch ein paar Worte sagen und ich habe die Eltern ermutigt, ihre Kindern dieser wertvolle interkulturelle und berufliche Erfahrung machen zu lassen, um später bessere Chancen im Leben zu haben. Die Studenten habe ich ermutigt, ein Praktikum in Deutschland zu absolvieren, um praktische Erfahrung in der Arbeitswelt zu sammeln. Nun, die Eltern haben aufmerksam zugehört und auch bei Mr Li´s Präsentation über das Leben in Essen und im Ruhrgebiet viele Notizen gemacht.
Am Samstagabend ein letzter ruhiger Abend auf dem Campus. Unser Abschiedsessen hatten wir schon zwei Tage vorher, vor dem Korrekturmarathon veranstaltet, im Restaurant des Flower Parks.
Mein Kollege Frank Strüver fährt ein paar Stunden früher ab als ich, wird von Louis dem Fahrer am Samstagabend zum Flughafen gebracht. So viele Abschiede!
Abfahrt meines Kollegen zum Flughafen. Die beiden Deutschlehrerinnen Tamina und Susanne bleiben ein JahrPacken, Wohnung aufräumen, alles ordentlich hinterlassen für den nächsten Dozenten oder Deutschlehrerin, die hier einziehen. Dann eine kurze Nacht und kurz vor dem Einschlafen noch die Nachricht, dass nicht nur der Fahrer mich am nächsten Morgen 6:15 abholen würde. Nein, meine neuen Freundinnen Kefan und Silvia wollten es sich nicht nehmen lassen, mich zum Bahnhof zu begleiten.
Und so klopft um 6 Uhr 15 am Sonntag morgen nicht nur Louis an meine Tür, leicht verwuschelte Haare, sondern auch Silvia steigt mit ins Auto und zusammen fahren wir zur Wohnung von Kefan in der Innenstadt. Kefan hatte mir versprochen, irgendwann die traditional hot dry noodles zum Frühstück zu essen, ohne diese Erfahrung hätte ich unmöglich abreisen können. Und so sitzen und stehen wir vier am Noodle Shop beim köstlichen Frühstück um 7:30 am Sonntagmorgen in einer lebhaften Umgebung. Nur noch eine Viertelstunde Fahrt zur Hankou Railway Station und ja, dann ist der endgültige Abschied angesagt. Farewell, my friends, I will take you with me in my heart!